LAS Art Foundation

J. M. Ledgard

Schriftsteller

J. M. Ledgard ist ein auf den Shetland-Inseln geborener Schriftsteller und ein führender Denker zu den Themen fortgeschrittene Technologie, Risiko und Natur. Er ist Vorsitzender von Future und Gründer der Interspecies Money Group – einer Initiative, um Tieren, Pflanzen und anderen Lebewesen einen finanziellen Wert zu geben.

Ledgard glaubt an die Kraft der Zusammenarbeit von Künstler:innen, um grundlegende Fragen zur Welt der Lebewesen zu stellen. In diesem Rahmen ist auch seine Zusammenarbeit mit Federico Díaz zu sehen. Ledgard ist der Ansicht, dass einfache Fragen der Verkörperung, des Bewusstseins, des Atems und des Rhythmus sich am besten in einem ambitionierten Kunstwerk beantworten lassen, in welchem seine eigene Vision mit der von Díaz verwoben ist. Ledgard hat auch mit Tomás Saraceno zusammen an Himmel und Spinnen gearbeitet und beschäftigt sich darüber hinaus mit seinem Freund Ólafur Elíasson mit Ozeanen.

Ledgard reflektiert als Romanautor häufig über nicht-menschliches Leben. In seinem zweiten Roman Submergence betrachtet er mikrobielles Leben in der Tiefsee. Das Buch war ein Book of the Year der New York Times und wurde von Wim Wenders für einen Hollywoodfilm adaptiert. Sein früheres Werk Giraffe befasst sich mit dem Leiden von Tieren. Es hat sehr gute Kritiken erhalten und gilt als Kultroman für Tierschützer:innen. Sein Band mit Aufsätzen Terra Firma befasst sich mit dem Zusammenspiel von Technologie und Natur in Afrika. In seinem neuen, noch unbetitelten, Roman, der auf einem Getreidegut im römischen Africa spielt, geht es um die Beziehung des Menschen zur Natur.

Ledgard war Stipendiat und Direktor der avantgardistischen EPFL. Als Leiter einer futuristischen, multidisziplinären Gruppe half er bei der Entwicklung von Drohnen für die Lieferung von Blut und Medikamenten in Afrika und arbeitete an einem Konzept für einen Drohnenhafen, für welches er Norman Foster als federführenden Designer engagierte und das er auf der Biennale in Venedig vorstellte. Er leistete wegbereitende Arbeit in den Bereichen Robotik und digitale Identität und hielt zahlreiche Vorträge, unter anderem an der ETH Zürich, dem Imperial College, dem MIT und dem Institute of Advanced Studies (Princeton). Heute ist Ledgard Gastprofessor für KI und Natur an der Tschechischen Technischen Universität in Prag.

Zwischen 1995 und 2012 war Ledgard als preisgekrönter politischer Korrespondent und Kriegskorrespondent für The Economist tätig und berichtete aus 60 Ländern und vielen Kriegen, darunter ein Jahrzehnt aus Afrika. Auch heute berichtet er noch gelegentlich von Kriegsschauplätzen.