
Foundations
Mit künstlerischer Forschung und Live-Events im CANK startet CEL ein langfristiges Projekt, das Schwarze künstlerische Innovation vorantreiben will.
Das Londoner Kollektiv CEL präsentiert Kunst, Musik und kreativen Aktivismus Schwarzer Künstler:innen an den unterschiedlichsten Orten und bringt Clubkultur in Kunstinstitutionen. Foundations markiert den Anfang eines langfristig angelegten Projekts, das Künstler:innen, Genres und Diskurse über regionale Strukturen hinweg miteinander verknüpfen will. Durch künstlerische Forschung und verschiedene Veranstaltungsformate will CEL den Prototyp eines neuen Ökosystems erschaffen, das Schwarze künstlerische Innovation vorantreibt.
Das Kollektiv, das der Londoner Underground-Musikszene entspringt, betrachtet lokale Subkulturen als Teil eines größeren, globalen Netzwerks des künstlerischen Widerstandes und sucht dieses in Berlin zu aktivieren. Foundations ist von der westafrikanischen Tradition der Griots inspiriert, Erzähler:innen, die Geschichten, Poesie und Musik mit anderen teilen und so das kulturelle Gedächtnis bewahren. In der Fokussierung auf Live-Formate vergleicht Foundations die veränderliche Natur mündlicher Überlieferungen mit den Überlebensstrategien mancher Protestbewegungen, die sich spontan bilden und unvorhersehbar wieder auflösen. Foundations startet mit einer Party, die in Zusammenarbeit mit Oroko Radio kuratiert wurde. Mit Bobby Beethoven, Bamao Yendé & Le Diouck, Moneyama und LIL RISK vereint das internationale Line-up Schwarze Künstler:innen, die die Grenzen der Clubmusik sprengen. Außerdem präsentiert LYZZA auf CELs Einladung ihre LP SUBSTATE. Ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen mit kaputten Systemen schafft die Künstlerin darin vier Klangwelten des Widerstands, mit denen sie die Bedingungen verschiedener feindseliger Umgebungen untergräbt.
"Der Auftritt existiert in der Gleichzeitigkeit von Wahrheit und Widerspruch. [...] Tun wir so, als sei dieser Rave Diplomatie."
— Zitat aus einer Kurzgeschichte von DeForrest Brown Jr. und CEL, die im Kontext von Foundations entstand
CEL betrachtet Kunst als Raum, in dem alternative Organisationsformen getestet und mit der eigenen Vorstellungskraft experimentiert werden kann. Das Kollektiv lädt lokale und internationale Mitwirkende ein, sich, wie die Autorin Octavia Butler sagt, in eine von Unsicherheit geprägte Zukunft “einzuschreiben“. Sowohl die Live-Events als auch der Raum, in dem sie stattfinden, basieren auf einer Science-Fiction-Kurzgeschichte, die in Recherche-Workshops mit dem Schriftsteller DeForrest Brown Jr. und dem Politikwissenschaftler Jeff Kwasi Klein entwickelt wurde. CEL vertieften damit ihr Interesse an den zugrundeliegenden Machtstrukturen der Musikindustrie und der Entstehung diasporischer Mythen. Die Kurzgeschichte, die in einer spekulativen Zukunft spielt, handelt vom Diebstahl eines kulturellen Artefakts namens „der Schall“ und dem Versuch einer Figur, es wiederzubeschaffen.
"Unsere Verbindung zum Inneren ist wohlbekannt. Uns wurde beigebracht, wie unser kultureller Rhythmus an ihre Energiereserven gekoppelt ist. Durch unseren Schall erleben sie die Wirklichkeit. Nicht als ein überwältigendes Gefühl der Unmittelbarkeit, sondern als ein Rohstoff oder eine Ware, die in festgelegten Dosen zu konsumieren ist."
— Zitat aus einer Kurzgeschichte von DeForrest Brown Jr. und CEL, die im Kontext von Foundations entstand
Im CANK wird außerdem der kurze, experimentelle Dokumentarfilm Our Hour Has Not Yet Come von CEL und Mitwirkenden gezeigt. Er untersucht die Entwicklung der britischen Schwarzen Gegenkultur aus der Sicht einiger ihrer wichtigsten zeitgenössischen Vertreter:innen. Our Hour Has Not Yet Come konzentriert sich auf musikalische Strömungen in Großbritannien und deren Zusammenhang mit Migrationsbewegungen.
"Diese Klänge aus Liebe geboren (Musik werd’ wieder schön). Diese Klänge von Liebe erschaffen, die uns überdauert (yo, lad’ das Ding nach). Diese Klänge überqueren das Meer und die Luft, weil ihre Liebe uns nie verlassen wird."
— Zitat aus dem Dokumentarfilm Our Hour Has Not Yet Come von CEL
Event Information
Foundations wird am Donnerstag, den 11. September, um 19:00 Uhr mit einer Party gelauncht. Das Line-Up umfasst lokale und internationale Künstler:innen. Wir danken Ottolinger für die großzügige Ausstattung der Künstler*innen zu den Eröffnungsveranstaltungen.
Biografien
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